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Andreas Russ-Bovelino/KURIER

"Eine Reise ins Herz eines magischen Landes, Bilder von beinahe physisch spürbarer Kraft."

Der Niger, ein Boot, ein Traum. Nach einem Mali-Urlaub beschließt eine Wiener Psychotherapeutin, nicht einfach wieder ihren europäischen Alltag aufzunehmen, Freunden von alten Kulturen, legendären Lehm-Moscheen und allgegenwärtigen aber doch pittoresken Entbehrungen zu erzählen, sondern etwas zu tun. Sie ist fasziniert von der Schönheit Malis, der freundlichen Würde seiner Bewohner - und erschüttert von der Armut, einer kaum vorhandenen medizinischen Versorgung, dem flächendeckenden Analphabetismus. Eine Pinasse soll gekauft, Lehrer und Ärzte in nur vom Fluss aus erreichbare Dörfer am Niger gebracht werden.

Hilde Heindl, die Organisatorin des Hilfsprojekts, Claudia, Beil, eine Spenderin, die sehen will, was ihr Geld bewirkt, Fatimata Sangare, eine schillernde einheimische Mitarbeiterin: FilmemacherIn Walter Größbauer und Claudia Pöchlauer begleiten drei Frauen auf ihrer Reise ins Herz eines magischen Landes - und in die Welt eigener Befindlichkeiten. Wünsche, Hoffnungen, Ängste. Die Möglichkeit des Scheiterns, sie ist immer da, vielleicht ist es ja auch schon passiert.

Größbauers Kamera urteilt nicht, er vertraut der Klarheit seiner Bilder. Egal, ob sie den spröden Charme einer Benefizveranstaltung in einer Wiener Volkshochschule festhalten oder den Besuch bei einem Schamanen, der in seiner stickigen Lehmhütte über die Chancen des Projekts befindet. Er lässt den gezeigten Menschen das Recht, ihre Geschichte zu erzählen, ohne damit eine bereits vorgefertigte These zu belegen, beobachtet ekstatische Freudentänze, den Alltag auf dem Dorf-Markt, eine Fahrt auf dem Niger. Fischerhütten schieben sich langsam ins Bild und verschwinden wieder, genau wie die Wäscherinnen, die kaum aufsehen, ein vorbeifahrendes Boot ist für sie nichts besonderes. Und ganz wie der Fluss strahlen gerade diese Szenen Ruhe, aber auch eine beinahe physisch spürbare Kraft aus.

Hilde wird erkennen müssen, dass ihr Traum nur einer von vielen ist. Der des Pinassen-Kapitäns handelt von einer unversiegbaren Einnahmequelle aus dem Land der Millionäre, der der lokalen Organisatorin von Einfluss und nützlichen Seilschaften. Eine 18-jährige zweifache Mutter will rechnen lernen, um auf dem Fischmarkt nicht immer betrogen zu werden, ein 14-jähriges Mädchen träumt von der Freiheit, die ihr das Alphabet bringen soll.

So viel sei noch verraten: Das Boot wird fahren, drei Dörfer freuen sich über einen Lehrer und einen Arzt. Ob das "Mali-Projekt" die Situation damit nachhaltig verbessern wird, ist eine Frage, die der Film aufwirft, sich aber nicht zu beantworten anmaßt. Der Schamane ist zuversichtlich - aber vielleicht hat er ja einen ganz anderen Traum...

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